Amphibienwanderung beginnt: Schutzmaßnahmen und Helfer im Einsatz

Mit steigenden Temperaturen und feuchten Nächten beginnt alljährlich die Wanderung der Amphibien aus ihren Winterquartieren zu den Laichgewässern. Sobald der Boden eine Temperatur von etwa sechs Grad erreicht, erwachen Erdkröten, Grasfrösche sowie Berg- und Teichmolche aus ihrer Winterstarre und begeben sich auf ihre gefährliche Reise. Besonders während der Hauptwanderzeit zwischen 19 und 23 Uhr stellen Straßenüberquerungen ein lebensbedrohliches Hindernis dar.

Schutzmaßnahmen für Amphibien und Helfer

Um die Amphibien bestmöglich vor dem Tod auf den Straßen zu bewahren, hat das Landratsamt Main-Tauber-Kreis in Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Naturschutzorganisationen und dem Polizeirevier Tauberbischofsheim umfassende Schutzmaßnahmen ergriffen. Warnschilder und Geschwindigkeitsbegrenzungen sollen sowohl die Tiere als auch freiwillige Helfer schützen, die Amphibien sicher über die Straße tragen. Darüber hinaus wurden an stark frequentierten Wanderwegen mobile und stationäre Leiteinrichtungen aufgestellt, um die Tiere gezielt in sichere Bereiche zu lenken.

Lebensgefahr durch Straßenverkehr

Die angeborenen Wanderinstinkte der Amphibien führen sie jedes Jahr zu den Gewässern zurück, in denen sie selbst als Kaulquappen herangewachsen sind. Dabei benötigen die Tiere für die Straßenüberquerung oft mehrere Minuten und sind so dem Verkehr schutzlos ausgeliefert. Besonders Weibchen, die prall mit Eiern gefüllt und zusätzlich Männchen auf dem Rücken tragen, bewegen sich extrem langsam. Sie sind nicht nur durch das direkte Überrollen gefährdet, sondern auch durch den Luftdruck vorbeifahrender Fahrzeuge, der für sie tödlich sein kann.

Um das Überleben der Amphibien zu sichern, ist die Einhaltung der Tempolimits essenziell. Autofahrer werden dringend gebeten, in ausgeschilderten Bereichen das Tempo zu reduzieren. Überfahrene Amphibien können zudem die Straßen rutschig machen und so das Unfallrisiko erhöhen.

NABU ruft zur Mithilfe auf

Amphibien zählen mittlerweile zu den am stärksten bedrohten Tierarten. Gründe sind neben dem Klimawandel und dem Verlust von Lebensräumen auch Krankheiten, die den Tieren das Überleben erschweren. Um das alljährliche Massensterben zu verhindern, organisiert der Naturschutzbund Deutschland (NABU) die Aktion „Krötenwanderung“ und ruft Freiwillige zur Mithilfe auf. Bereits seit 2002 dokumentiert der NABU das bundesweite Wanderverhalten der Amphibien und hat mittlerweile ein Netzwerk aus über 480 lokalen Schutzaktionen aufgebaut.

Wer aktiv helfen möchte, kann sich bei der NABU-Ortsgruppe informieren und an den Schutzmaßnahmen beteiligen. Jede helfende Hand zählt, um das Überleben dieser faszinierenden Tiere zu sichern und ihre Population langfristig zu erhalten.

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