Dialogforum „Landwirtschaft und Naturschutz“

Gut 40 Gäste aus Naturschutz, Landwirtschaft und Verwaltung trafen sich zum Dialog.

Die Situation der Feldvögel im Main-Tauber-Kreis 

Im Main-Tauber-Kreis werden rund 72.000 Hektar landwirtschaftlich genutzt, davon werden rund neun Prozent ökologisch bewirtschaftet. Der vom Getreideanbau geprägte Landkreis verfügt noch über Brutvorkommen einiger teilweise vom Aussterben bedrohter Feldvögel. Dazu zählen Rebhuhn,
Wiesenweihe, Grauammer und Kiebitz. Die Feldlerche ist gefährdet. Teilweise leben von den früheren Allerweltsarten nur noch wenige Einzeltiere in der Feldfl ur.
Hauptursachen für den Rückgang sind, neben der Zunahme von Prädatoren, der Flächenverbrauch für Gewerbe, Siedlungen und Verkehr sowie die Intensivierung der Landbewirtschaftung. Hierzu gehört der Verlust von Landschaftselementen, Rainen und Brachen, die Vergrößerung der Schläge, die Einengung der Fruchtfolgen, sowie effektivere Anbau- und Erntemethoden.
Entscheidend für das Überleben der Tiere ist die Strukturvielfalt in der Landschaft. Kleinere Schläge, das Belassen von Feldrainen, Ackerrändern, Gras- und Erdwegen, die Mahd von Randstreifen außerhalb der Brutzeit, das Angebot an überwinternden Stoppelbrachen mit Wildkräutern sowie lückige Strukturen im Ackerbau bieten den Tieren die dringend benötigte Nahrung und Deckung. Viele landwirtschaftliche Betriebe zeigen Möglichkeiten zum Vogelschutz auf.

Der Betrieb Scheidel stellt sich vor

Anton Scheidel bewirtschaftet mit seiner Familie einen Ecoland-Betrieb. Auf 100 Hektar Ackerland wachsen in fünfgliedriger Fruchtfolge vielfältige Kulturen, darunter Dinkel, Triticale, Erbsen, Sommergerste, Mais, Klee, Hafer und Esparsette. Zum Betrieb gehören außerdem 80 Hektar Grünland, die das Futter für eine Mutterkuhherde bereitstellen. Rund die Hälfte der Betriebsflächen liegen in einem Landschaftsschutzgebiet.

Die reich strukturierte Landschaft, darunter Trockenhänge und Wacholderheiden werden durch extensive Beweidung gepflegt. Auf den Äckern wachsen Wildkräuter wie Ackerrittersporn oder das Adonisröschen. Ein kleines Restvorkommen von drei Rebhuhnpaaren kann auf den Betriebsflächen beobachtet werden.

zum Bericht beim NABU Baden-Württemberg

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