Schleiereulen-Beobachtungen in Großrinderfeld

Seit Jahren hängen in einigen alten Scheunen in Großrinderfeld spezielle Eulenkästen. Diese Kästen, die vom NABU aufgehängt wurden, werden im Gegensatz zu den „gewöhnlichen“ Nistkästen nicht jährlich überprüft. Dennoch gab es Meldungen aus der Bevölkerung, dass die Kästen genutzt werden – von Schleiereulen, aber auch von Turmfalken.

Nun sollten dies Kästen wieder einmal kontrolliert werden. Wichtigstes Hilfsmittel bei diese Aktion ist eine lange Leiter: Denn die Kästen hängen hoch oben in den Scheunen.

Am ersten Einsatzpunkt öffnete uns der Besitzer die Scheune und berichtete, dass er öfter Geräusche aus dem Kasten höre. Unsere Neugierde war geweckt – was würden wir im Kasten finden? Mit Hilfe einer langen Leiter stieg René zum Nistkasten hinauf. Vor der Scheune beobachteten wir gespannt das Ausflugsloch. Und tatsächlich: Eine Schleiereule flog davon, gefolgt von einer zweiten. Insgesamt fünf Eulen flohen aus dem Kasten ins Freie.

Die Entdeckung in der Scheune

Doch die Überraschung war noch nicht vorbei. Ein aufgeregter Ruf von drinnen: „In der Scheune fliegt noch eine!“ Wir liefen schnell in die Scheune und sahen eine Eule umherfliegen. Schließlich setzte sie sich auf einen Balken, was uns den perfekten Moment zum Fotografieren bot. Kurz darauf flog die Eule wieder auf, aber wir hatten unser Beweisfoto!

Schleiereule

Schleiereulen

Lebensraum

Die Schleiereule (Tyto alba) bevorzugt einzeln stehende Gebäude wie Kirchtürme und Scheunen als Brutplätze. Diese Kombination aus geeigneten Brutplätzen und offenem Jagdgebiet am Rande von Siedlungen oder entlang von Straßen und Wegen ist entscheidend für ihre Lebensraumwahl.

Fortpflanzung

  • Brutzeit: Ab Ende März, meist jedoch erst Anfang Mai.
  • Brutdauer: 30 bis 34 Tage bis zum Schlüpfen der Jungen.
  • Nestlingszeit: Die Jungen öffnen mit 11 bis 14 Tagen ihre Augen und verlassen nach etwa 60 Tagen das Nest. Zweit- und Drittbruten sind möglich, abhängig von der Verfügbarkeit von Beutetieren.

Nistkästenanbringung

  • Position: Ideal ist die Montage im Inneren von Gebäuden, wo der Kasten besser vor Witterung und Raubtieren geschützt ist. Allerdings wird bei dieser Montage ein Loch in der Hauswand von 15 × 20 cm nötig.
  • Höhe: Mindestens 4 Meter über dem Boden.
  • Gestaltung: Ein Eingang von 15 × 20 cm und eine vertikale Trennwand im Inneren, um den Brutraum abzudunkeln.
Schleiereulen-Beobachtungen in Großrinderfeld
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