Zur Zeit mehren sich die Sichtungen der Nosferatu-Spinne. Eine übermäßige Angst vor der aus dem Mittelmeergebiet stammende Spinne ist unbegründet. Über ein neues Portal bei NABU-naturgucker.de können Sichtungen der Nosferatu-Spinne gemeldet werden.
Die Nosferatu-spinne stammt aus dem Mittelmeergebiet und gehört zur Familie der Kräuseljagdspinnen. Sie erreicht einer Körperlänge von ein bis zwei Zentimetern und eine Beinspannweite von etwa fünf Zentimetern. 2005 wurde sie zum ersten Mal in Baden-Württemberg nachgewiesen. Seitdem hat sie sich, wahrscheinlich mit Hilfe des Güter- und Warenverkehrs, vor allem entlang der Rheinschiene verbreitet. Inzwischen gibt es auch Sichtungen rund um Stuttgart, Ludwigsburg, Tübingen und am Bodensee.
In ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet ist die Nosferatu-Spinne vor allem an Bäumen und Felsformationen aktiv und ein geschickter nächtlicher Jäger, der ohne Netze seine Beute jagt. In Baden-Württemberg hält sie sich vor allem an Gebäuden und um diese herum auf. Man nimmt sie oft an Hauswänden oder im Bereich von Gartenhäuschen, Balkonen und Terrassen wahr. Ihren Namen verdankt sie der charakteristischen Zeichnung auf ihrem Rücken, die an die Filmfigur Nosferatu erinnert.
Eine übermäßige Angst vor der Spinne ist unbegründet. „Ganz klar, das sieht natürlich anders aus, wenn man unter Arachnophobie leidet“, betont Spinnenkenner Pfeifle. „Nähert sich etwas so Großes wie ein Mensch, wird auch die Nosferatu-Spinne nicht angreifen, sondern versuchen zu fliehen. Wird sie in die Enge getrieben, kann es vorkommen, dass sie zu beißen versucht.“ Zwar kann sie mit ihren Beißwerkzeugen die menschliche Haut durchdringen. Und so wie alle Spinnen hat sie Gift, um Beutetiere zu betäuben. Die Folgen eines Bisses für den Menschen sind in der Regel, wenn keine Allergie vorliegt, jedoch ähnlich wie bei einem Bienen- oder Wespenstich. „Ist man unsicher, sollte man einen Arztbesuch in Erwägung ziehen“, rät Pfeifle.
Wer in der Wohnung ein Exemplar findet, kann es genau wie andere Spinnen nach draußen setzen: „Ein ausreichend großes Gefäß über sie stülpen, einen dünnen Karton zwischen Untergrund und Glas schieben und die Spinne sicher nach draußen befördern“, ist die Empfehlung des NABU-Fachmanns.
Sichtung der Nosferatu-Spinne melden: https://NABU-naturgucker.de/app/nosferatu