Schwarzblauer Ölkäfer: nur beobachten, nicht anfassen!

Ähnlich wie über die Nosferatu-Spinne finden sich aktuell auch viele Berichte über den schwarzblauen Ölkäfer in Presse und Internet. Vor Allem wird vor seiner Giftigkeit gewarnt. Er sei bis zu vier mal giftiger als eine Kreuzotter, kann man zum Beispiel lesen. Wie gefährlich ist dieser Käfer tatsächlich?

Ölkäfer sind in Deutschland heimisch und sind im Frühjahr von April bis Juni zu beobachten. Manch einer kennt sie unter dem Namen Maiwurm, Pflasterkäfer und Schmalzkäfer. Er wird mit bis zu 5 cm recht groß, kann aber nicht fliegen. Er breitet er sich nicht stark aus, wie oft behauptet wird. Im Gegenteil: Der Schwarzblaue Ölkäfer ist in seinem Bestand gefährdet und steht auf der Roten Liste.

Ölkäfer

Allen Ölkäfern gemeinsam ist ihr körpereigenes Gift Cantharidins, ein für Warmblüter hochgradig wirksames Gift. Bei Gefahr sondert der Käfer diesen Wirkstoff aus den Kniegelenken ab. Tödliche Vergiftungen von Menschen oder Haustieren durch Ölkäfer sind in Deutschland nicht bekannt.

Im Umgang mit dem Ölkäfer gilt – wie übrigens für jedes „wilde Tier“ – gilt immer das Gleiche: nicht anfassen, schon gar nicht nach dem Tier schlagen, sondern nur beobachten.

Sollte doch eine Berührung stattgefunden haben, wird folgendes Verhalten empfohlen:

  • Waschen Sie die Hautstellen, die mit dem gelben Sekret Kontakt hatten, gründlich ab
  • Vermeiden Sie, mit den Händen die Augen, den Mund oder andere Schleimhäute zu berühren
  • Bei Verschlucken Giftnotruf kontaktieren

Beim Spazierengehen oder im eigenen Garten fallen die heimischen Ölkäfer besonders in den Monaten April und Mai auf, wenn sie eher schwerfällig über den Weg krabbeln. Sie ernähren sich von Blütenpflanzen wie Buschwindröschen oder Schabockskraut.

In seinem Lebenszyklus von Ei über Larven zu Käfer sind die Larven auf Sandbienen angewiesen. Sie klettern auf Blüten und klammern sich dort an Bienen, die die Blüten besuchen. Doch lediglich in den Nestern von bodennistenden Einsiedlerbienen, deren Eier und Vorräte als Nahrung dienen, können sich die Larven zum Käfer entwickeln. Zwei Jahre nach Eiablage schlüpfen dann die Ölkäfer.

Schwarzblauer Ölkäfer: nur beobachten, nicht anfassen!
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