Traditionell eröffnet das Nabu Seefest in Großrinderfeld die Festsaison. Nach zwei Jahren Corona-Ausfall war es ein ganz besonderer erster Mai. Gutes Wetter und Besucheransturm auch aus der Umgebung sorgten für ein rundum gelungenes Erlebnis.
Vollen Sonnenschein gab es erst am Nachmittag. Aber bereits um 12, bei noch bedecktem Himmel, kam der große Andrang zum Fest. Man merkte es: nach zwei Jahren Corona-Pause freuten sich die Menschen endlich einmal wieder auf „ein richtiges Fest“. Mit gutem Essen, Gesprächen und echten Menschen. „Die Steaks wurden uns förmlich vom Grill gerissen“ meinte Nabu-Vize Steffen Walther, der das Fest vor Ort organisierte. Schnell musste das Team auch noch zusätzliche Tische aufbauen.
Es wurde angeregt gesprochen, diskutiert und gelacht. Gefeiert wurde sowohl draußen an der frischen Luft als auch im geheizten Zelt. Besucher kamen nicht nur aus Großrinderfeld, Gerchsheim, Schönfeld und Ilmspan, sondern auch aus Nachbargemeinden wie Wenkheim oder Paimar. Viele Radfahrer fanden den Weg zum Fest. Neuerdings führt nämlich auch ein ausgeschilderter Radweg fast direkt am Seegelände entlang. Da Fest und Stimmung weithin hör- und sichtbar waren, hat so manche Radlergruppe einen kleinen Abstecher gemacht. Und ist oft etwas länger geblieben. Der „Fuhrpark“ am Fahrrad-Parkplatz war nachmittags schon sehr beeindruckend.
Einzig die Größe des Großrinderfelder Sees konnte schon einmal für Irritationen sorgen. So wollte manch auswärtiger Besucher erst noch einen Spaziergang um den See machen. Da der aber sehr klein ist, war man in zwei bis drei Minuten damit fertig – oder fand den See erst gar nicht. Das sorgte für manchen Lacher und gute Stimmung bei allen Beteiligten und war willkommener Gesprächsanlass.
Eine echte Maiwanderung gab es hingegen bei der Vogelstimmenwanderung am Morgen. Bereits um 9:30 ging es unter fachkundiger Führung von Roland Knorsch eine Gruppe Naturinteressierter an der Großrinderfelder Turnhalle los. Durch die Flur zunächst in Richtung TBB, dann nach Paimar und von dort zum See ging der gut 7km lange Weg. Zu entdecken gab es viel, zum Beispiel den Rotmilan, eine echte einheimische Orchidee und auch Rehe. Alles das fachkundig erklärt von Knorsch. Nur wenig vertreten, leider, waren Insekten.
Das Nabu-Team hatte mit dem Aufbau bereits freitags begonnen. „So viele Besucher wie diesmal gab es noch nie“, so die einhellige Meinung. Ununterbrochen waren die fleißigen Helfer am Sonntag im Einsatz – obwohl eigentlich Schichten geplant waren. Bei der Abschlussbesprechung nach Abbau am Montag war man sich einig: Schön wars und den Aufwand allemal wert. „Wir haben jetzt die erste Festsaison, die wieder einigermaßen normal laufen dürfte, eröffnet – ist auch ein schönes Gefühl“, so das Team. „Gut, dass wir uns getraut haben“ lachte Steffen Walther.